Nicht alltägliches Hilfsprojekt für den Einsatz in der Ukraine

Frank F. Lock
Frank F. Lock
01.07.2022

Firmen des Unternehmerkreises „Obere Donau" haben einen komplett ausgestatteten Rettungswagen sowie 1,3 Tonnen Lebensmittel für die Ukraine gespendet. Auch die Lock Antriebstechnik GmbH hat diese Aktion gerne unterstützt.

„Für unser Projekt ,Wir helfen der Ukraine' bekommen wir Unterstützung aus nah und fern. Aber ein komplett ausgestattetes Sanitätsfahrzeug, das wir in die Ukraine überführen konnten, das war schon etwas Besonderes“, freut sich Ralf Renz, der Vorsitzende der Hilfsaktion mit dem Sitz in Bad Saulgau. Firmen aus dem Unternehmerkreis Obere Donau, die hauptsächlich aus dem Bereich Riedlingen und Bad Saulgau kommen, haben mit ihrer Unterstützung dazu beigetragen, dass in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, verletzte und verwundete Kriegsopfer in dem Rettungswagen versorgt und zur weiteren stationären Hilfe gebracht werden können. Gleichzeitig mit der Überführung des Rettungswagens ging ein weiterer Transport von Hilfsgütern mit 1,3 Tonnen Lebensmitteln an die polnisch-ukrainische Grenze, um von dort aus Menschen in der Ukraine zu versorgen. Um diesen humanitären Einsatz kümmerte sich die Bad Saulgauer Firma Knoll.

„Eigentlich war es die Idee von Thomas Eggers und Holger Herrmann, die Bad Saulgauer Aktion ,Wir helfen der Ukraine' zu unterstützen und dies mit einer ganz besonderen Aktion“, so Ralf Renz, der Vorsitzende dieser Hilfsaktion. Ihnen schwebte vor, einen Sanitäts-Rettungswagen entsprechend um- und auszurüsten und ihn dann der Hilfsaktion zur Verfügung zu stellen, die das Fahrzeug dann an die polnisch-ukrainische Grenze bringen sollte. Dazu benötigte man finanzielle Mittel, die dann über die Vereinigung „Unternehmerkreis Obere Donau“ generiert wurden. Für das Fahrzeug selbst mußten 14 400 Euro und für die entsprechende Ausrüstung sowie für Kraftstoff und Überführung 4100 Euro aufgebracht werden. In diesem Rohzustand kam der Rettungswagen nach Fulgenstadt, wo die Bad Saulgauer Hilfsaktion ihren Sitz und Lager hat. Dort sorgte Angelika Riebe dafür, dass das Fahrzeug mit diversem Verbandsmaterial und medizinischen Instrumenten ausgestattet werden konnte. „Das Auto wurde speziell für den Kriegseinsatz ausgerüstet und hatte dann mit unseren Sanitätsfahrzeugen nicht mehr viel zu tun“, so Ralf Renz.

Gleichzeitig wurde ein weiteres Fahrzeug mit 1,3 Tonnen Lebensmittel befüllt, die alle gespendet wurden. Es waren dann die zwei bewährten Fahrer, die Senioren Helmut Abele und Maximilian Groß, die nicht zum ersten mal solch einen Hilfstransport durch führten und die sich mit je einem Fahrzeug auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze auf machten. Dort sollten die Hilfsgüter als auch das Sanitätsfahrzeug an einen ukrainischen Offizier übergeben werden. Doch diesmal haperte es etwas mit der Übergabe. "Der Offizier durfte nicht nach Polen einreisen und so mußte jemand organisiert werden, der das Fahrzeug und die Lebensmittel über die Grenze brachte. „Wir waren alle froh, dass dann noch noch alles geklappt hat“, ist Ralf Renz erleichtert, der selbst enge familiäre Verbindungen zur Ukraine hat. Ziel war die zweitgrößte Stadt der Ukraine Charkiw mit rund 1,5 Millionen Einwohnern. „Hier wird das Sanitätsfahrzeug dringend gebraucht und auch die Lebensmittel werden in der umkämpften Stadt benötigt.“

Die Freude sei riesig beim Helferkreis gewesen, als man von dem Rettungsfahrzeug erfuhr, das der Unternehmerkreis zur Verfügung stellte, so Ralf Renz. „Eine nicht alltägliche Spende. Das ist einzigartig. Wir hoffen natürlich, dass damit möglichst viele Menschen damit gerettet werden können“. Er wolle all diesen Firmen seinen persönlichen Dank aussprechen, die dazu beigetragen haben, dass ein Rettungsfahrzeug der Stadt Charkiw zur Verfügung gestellt werden konnte, um den Verwundeten und Verletzten in diesem Krisengebiet helfen zu können.

Folgende Firmen haben sich an der Aktion beteiligt:

  • Linzmeier Bauelemente, Riedlingen
  • Michael Klaiber Versicherungen, Riedlingen
  • Baisch & Cutlog, Riedlingen
  • Lock Antriebstechnik, Ertingen
  • May Gerätebau, Betzenweiler
  • Brobeil Maschinenbau, Dürmentingen
  • Paul Maschinenfabrik, Dürmentingen
  • Claas, Bad Saulgau
  • Georg Schlegel, Dürmentingen
  • Dipl.-Ing. Reinhold Eggers, Burgau
  • Mercedes-Benz Hermanns, Hailtingen

Dank gilt auch der Bad Saulgauer Firma Knoll Maschinenbau, die sich um den Lebensmitteltransport kümmerte.

Quelle: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Riedlingen,  19.06.2022