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Lock ist auf der ganzen Welt zu Hause

Ertinger Unternehmen produziert Antriebtechnik für Landwirtschaft - Exportanteil liegt bei 45 Prozent.

Hört man den Namen der Ertinger Firma Lock, assoziiert man das sofort mit dem „Winden-Lock“. Seit 178 Jahren ist das Unternehmen im Ort ansässig, aber nur die Insider wussten, was genau dieses innovative und weltweit agierende Unternehmen auch produziert und vertreibt. Der Geschäftsführende Gesellschafter Frank Lock ließ es sich daher nicht nehmen, im Rahmen der Aktion „Schwäbische Zeitung öffnet Türen“ einen informativen Einblick über das Unternehmen zu gewähren und die 30 Zeitungsleser dann auf einen interessanten Werksdurchgang zu schicken.

„Vom Grundmaterial bis hin zum fertigen Produkt alles in Ertingen selbst herstellen, dies auch weiterhin zu leisten, ist unsere Aufgabe“, so Frank Lock zu Beginn seiner Ausführungen. Angefangen vor rund 150 Jahren mit einem Zahnstangengetriebe, hat sich Lock Antriebstechnik mit seinen Produkten weltweit positioniert und kann darauf verweisen, dass die am meisten verkauften Antriebe im landwirtschaftlichen Bereich weltweit aus dem Hause Lock stammen.

Frank Lock, der im Jahr 2002 in fünfter Generation den Betrieb von seinem Vater Freimut übernommen hat, wollte für die Zukunft gerüstet sein. Ein Masterplan wurde erstellt, der zukunftsweisend den Bestand des Unternehmens sichern soll. So ist man bei der Produktentwicklung bis hin zur Automatisierung auf dem neuesten Stand. Egal, was der Kunde wünscht, das Gesamtpaket sei allumfänglich, das in der Antriebstechnik auf dem Sektor Gartenbau, Landwirtschaft, Hebetechnik und Glasbau angeboten wird, so Frank Lock. Auf 130 Mitarbeiter kann er dabei in seinem Unternehmen zählen, mit einem Lehrlingsanteil von zehn Prozent.

45 Prozent der Produkte gehen in den Export. Wichtig sei, mit Niederlassungen in den USA, China und vor allem auch in den Niederlanden präsent zu sein. „Wir wollen einfach die Nische im Gewächshausbau und in der Stalltechnik besetzen“, so Lock. „Die Basis unseres Erfolges beruht auf Leidenschaft, Verantwortung und Vertrauen", so der Firmenchef: „Es muss Spaß machen, bei uns zu arbeiten.“ Man könne aber nicht sagen: Mit einer Vier-Tage-Woche wird es schon gehen, so gehe das aber einfach nicht. „Wir gehören hierher, wissen aber auch, dass wir raus müssen in die Welt, um unsere Produkte zu vertreiben“, so Frank Lock.

Die Hauptprodukte und damit auch die Einsatzmöglichkeiten der Antriebstechnik aus dem Ertinger Unternehmen beruhen auf vier Säulen. Da ist zum einen der Gewächshausbau samt Garten- und Baumärkten. Hier spielt vor allem die Entlüftung mit verschiedenen Systemen eine große Rolle. Aber auch die Beschattung der zum Teil weitflächigen Gewächshäuser rund um den Globus steht dabei im Fokus. Dabei kommt dann auch das SBE Farm-Management-System zum Einsatz, das für optimierte Bedienungsabläufe sorgt, indem das System die verschiedenen Sensoren überwacht und entsprechend reagiert. In der Stalltechnik ist die Firma Lock in der Milchkuh-, Schweine- und Geflügelhaltung mit ihren Antrieben zur Belüftung „mit vorn dabei“. Will heißen, dass man hier zum Teil weltweit führend ist.

Hier kommen alle technischen Komponenten der Lüftung und viele weitere Anwendungen im Stallbereich zum Einsatz, wobei auch hier das SBE Farm-Management-System Verwendung findet, was nicht zuletzt auch dem Tierwohl dient. „Wenn Ihr mal einen neuen Stall seht, mit so einer Art Markise an den Seitenwänden, dann könnt ihr davon ausgehen, dass dieser Stall von uns entsprechend mit unseren Produkten ausgestattet wurde“, so schmunzelnd Frank Lock an die Zuhörer gewandt. Das Ertinger Unternehmen biete mit der SBE-App eine weitere Kontroll- und Steuermöglichkeit. Über das Smartphone oder das Tablett können eine Vielzahl von Sensoren überwacht und auch gesteuert werden, ob Belüftung, Beleuchtung oder auch die Bewachung des Hofes.

Ein weiteres Betätigungsfeld ist die Hebetechnik. Hier können Lock-Antriebe, Getriebe und Zahnstangen Hebe- und Verstellvorgänge mechanisch einfach lösen. Der vierte Betriebszweig befasst sich mit dem Glasbau. Die zum Teil stattlichen Glasfronten werden mit Sonnenschutzlamellen und Lüftungseinrichtungen ausgestattet, die gesteuert werden müssen. Ebenso wird eine Beschattung und Lichthaltung notwendig, was meist Sonderanfertigungen sind. „Dabei ist das Hauptprodukt der elektrische Antrieb, aber auch Hand- und Zahnstangengetriebe kommen zum Einsatz. Das ist unser Part“, so Geschäftsführer Frank Lock. Auf dem Einsatz der Ertinger Hebetechniken fuße die Vision, global eine Umgebung zu schaffen, in der sich Menschen, Tiere und Pflanzen wohlfühlen.

Beim Rundgang durch das Unternehmen bekamen die Gäste von Produktionsleiter Joachim Wiedergrün sowie von Andreas Mayer aus der Prozessplanung einen Einblick, wie die optimierten Arbeitsabläufe Antriebstechnik stattfinden. Vom Wareneingang aus führt der Weg der Materialien zu den einzelnen Stationen zum Drehen oder Fräsen. In den Montagestraßen werden die Komponenten zusammengefügt, bis das Produkt nach dem Aufbringen der Farbe für den Kunden versandfertig bereitsteht.

Natürlich wurden die Produktionshallen bei der Hitze entlüftet, natürlich mit der Marke Lock. So konnten sich die Teilnehmer auch von einer entspannten, aber doch konzentrierten Arbeitsweise überzeugen. Wie brachte es ein Lehrling auf die Reihe, der gerade in die Produktion schnupperte: „Definitiv ein genialer Arbeitsplatz hier.“

Quelle: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Riedlingen, 13.09.2023